Zehn Versuche über die Tautologie

Auditive Annäherung an ein intrinsisches Merkmal des Handelns


TONPROBE

Stellen wir uns vor, die Tautologie existiere nur hinter den Kulissen der Existenzen, (wobei uns die Bedeutung und damit wohlweislich zweifache Verwendung des Wortes ›Existenz‹ bewußt sei, dies ebenso unter der Prämisse der implikativ-iterativen Erkenntnis des Bewußtseins); stellen wir uns also vor, die Tautologie existiere nur hinter den Kulissen der Existenzen, so liegt es nahe, einen zum Scheitern verurteilten Versuch, einen Blick dahinter werfen zu wollen, anzustrengen, oder, präziser ausgedrückt, ein Schauspiel hinter den Kulissen zu veranstalten. Hierzu folgender kurzer Mitschnitt.

DAS SUBVERSIVE ELEMENT DER BILDER

Wir sollten erkennen, daß Subversivität immer subversiv ist, das heißt, wir sollten erkennen, daß das Erkennen dieser in vivo diese ausschließt und wir uns aus der, im übrigen in allen Dingen bestehenden Haft von einem Bruchteil einer Sekunde Dauer, nur durch Reflexion befreien könnten, in der wir uns ja ohnehin faktisch schon befinden.

GESPRÄCHE MALLORCA

Nachfolgende Gespräche sollten mit höchster Aufmerksamkeit verfolgt werden, da es sich hierbei um eine versteckte Andeutung der Tautologie (im erweiterten, bzw. gesteigerten Sinne) handelt. Es stellt sich die Frage der Subversivität als Antithese der Tautologie, oder begriffsethymologisch betrachtet eher der Tautologie als Antithese der Subversivität.

RHYTHMUS ACAPELLA

Das Spannungsverhältnis zwischen ›Bedeutung‹ und ›Tautologie‹, das gegenseitige Ausschließen und Bedingen dieser, können wir, vereinfachend dargestellt, an folgender Sequenz untersuchen. Schließt die Bedeutungsfindung einer Situation, eines Objektes oder eines anderen Sinneseindruckes durch den Betrachter, oder besser, Rezipienten, die Tautologie aus, oder gibt es ihm Mittel der Spezifizierung dieser an die Hand?

THE PURPOSE OF A COUNTDOWN

Der Countdown mißt rückwärtszählend die Zeitspanne der Existenz einer Erwartung und weist damit auf ein Ende hin. Über folgende Faktoren sollten wir uns, wenn auch nicht unbedingt abschließend urteilend, so doch Gedanken machen: Zielsetzung, Zeitbedingung, Takt und Rhythmus, Startdefinition, Endedefinition, Symbolanwendung, Aktion und Akteur und Rezipient. Ist der Countdown ein Mittel gegen die Tautologie oder doch nur Droge und damit Suggestion?

RADIO GERAUSCHEN

Folgend ein, sozusagen, klassisches Beispiel zur Verdeutlichung der Tautologie, das sich jedoch bei näherer Betrachtung ebenso als bestes Beispiel zur Verdeutlichung der Nicht-Tautologie verwenden ließe, also als Beweis unbrauchbar und als Indiz nur bedingt nutzbar ist. Der Begriff der Nicht-Tautologie ist in diesem Zusammenhang bewußt gewählt, um weiterhin eine sachliche Untersuchung führen zu können, das heißt eigentlich ›zu können wollen‹.

BEHOLD AND TRY

Hier die Frage und Erinnerung an die Tautologie der Wahrnehmung, die Tautologie im Prozess.

GEDANKENSÄTZE

Die Differenz der privaten und der öffentlichen Rezeption, letztere sich wieder in private und öffentliche aufspaltend, ist offenbar und sei hier nur in einer notwendigerweise subjektivierten Möglichkeit präsentiert.

BESTÄTIGUNG DES ALLTAGS

Der These des antithetischen Verhältnisses von ›Tautologie‹ und ›Subversivität‹ wollen wir hiermit widersprechen um es damit zu bestätigen. Ein Verhältnis dieser Bedeutungsbereiche ist nachweisbar und tautologisch.

END OF TAPE

Nachfolgenden Beitrag könnte man als Versuch verstehen, das tautologische Moment der Tautologie, ihre Subversivität der Nichtexistenz und antithetische Bedingung der Existenz zur möglicherweise illusionhaften Nicht-Tautologie zu beweisen.

Freies Radio für Stuttgart 1997


CITATION/BIBLIOGRAPHY John, Ruediger: ›10 Versuche über die Tautologie‹, Stuttgart 1997 https://artrelated.net/ruediger_john/tautologie.html